Parodontitis, auch als Parodontose genannt, ist als Entzündung des Zahnfleischs und für Knochenabbau und rund um die Zähne bekannt. Ausgelöst wird die Krankheit durch mangelnde Zahnhygiene. Die Erkrankung wirkt sich allerdings nicht nur auf den Mundraum aus: Durch Studien sind Wechselbeziehungen zu Atemwegserkrankungen nachgewiesen. Welche das sind und wo der Zusammenhang liegen könnte, erfahren Sie hier.
Wie eingangs schon erwähnt, entsteht Parodontitis durch mangelnde Zahnhygiene. Speisereste bleiben dadurch am Zahnfleischrand, also dem Übergang zwischen Zahn und Zahnfleisch, haften und verhärten sich dort. Dieser Zahnbelag ist ein Hort für Bakterien, der mit der Zeit das Zahnfleisch durch entzündliche Prozesse zurückdrängt. Im weiteren Verlauf der Erkrankung wird außerdem der Kieferknochen angegriffen, der sich dadurch zurückbildet. Die Parodontitisbakterien sind allerdings nicht auf den Bereich um die Zähne beschränkt, sondern können sich offenbar verbreiten: über die Blutbahn und die Atemwege.
Es gibt bereits einige Studien, die einen Zusammenhang zwischen der Parodontitis und der Lungenkrankheit COPD festgestellt haben. COPD ist eine der häufigsten Atemwegserkrankungen. Etwa sechs Prozent der Erwachsenen in Deutschland leiden darunter. Die Symptome der chronischen Krankheit sind Husten, Atemnot und Auswurf.
Die eher junge Forschung dazu begann Ende der 90er Jahre. Ein Grund für den Zusammenhang zwischen den Krankheiten ist das Einatmen schädlicher Parodontitisbakterien in die Lunge, wodurch dort entzündliche Prozesse gefördert werden. Außerdem ist auch der Speichel Träger der entzündlichen Stoffe, der in Richtung der Lunge gelangen kann.
Um die negative Beeinflussung von Mund und Lunge zu verhindern oder zu stoppen, ist eine gute Zahnhygiene wichtig und im Fall einer Erkrankung auch eine rechtzeitige Parodontitisbehandlung. Zur guten Zahnhygiene gehören eine umfangreiche häusliche Zahnpflege mit regelmäßigem Zähneputzen und professionelle Zahnreinigungen beim Zahnarzt.
Bei einer Parodontitisbehandlung werden entzündete Stellen rund um die Zähne, am Zahnfleisch und am Kieferknochen, mit zum Beispiel zahnärztlichen Instrumenten, Lasern oder medikamentösen Einlagen beseitigt. So kann das Risiko reduziert werden, dass schädliche Bakterien in die Lunge gelangen und dort Krankheitsverläufe negativ beeinflussen.